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Jo - Wie isset so in Vietnam ?

Drei Wochen Fernost mit Susi und Michael

Hauptsache Hauptstadt

Nur ein knappes Stündchen in der Luft und schon eröffnet sich eine neue Welt.Mag sein, dass wir ein wenig zu lange den relativ geordneten Verkehr auf den Straßen von Hoi An genossen haben. So ist es zu erklären, dass wir uns an die Zustände in der alten Hauptstadt des Südens Saigon / Ho Chi Minh City erst wieder einmal gewöhnen müssen - sofern das überhaupt möglich ist. Zwölf, dreizehn, vierzehn Millionen Einwohner - so genau weiß das niemand - und kein funktionierender öffentlicher Nahverkehr. Wie sollen die Leute aus den ausufernden Vorstädten zu ihren Arbeitsstellen in die Innenstadt kommen?

 

Lieber Leser, liebe Leserin  dieses Reiseblogs: du kennst die Antwort.  Jeder Einwohner scheint mindestens ein, vielleicht sogar zwei Mopeds zu haben, die er auch ausgiebig benutzt. An einigen Stellen hat die Administration reagiert und zwei von sechs Fahrspuren für Zweiräder reserviert. Schilder drohen den Autofahrern mit siebenstelligen Geldstrafen, sollten sie sich erdreisten, diese Spuren zu befahren. So richtig abschrecken scheint das aber nicht zu sein, denn auch unser Chauffeur schiebt sich wacker zwischen die Scharen von Zweirädern und versucht, an dem zähfließenden Verkehr auf der Hauptstraße vorbeizukommen.

Gebucht wurde von der Agentur das Hotel Eden Saigon mitten in der Stadt. Der Name klingt ja schon verheißungsvoll, und dieser Eindruck setzt sich auch in der Lobby fort. Marmor Gold und Glitzer, fast wie im Fünf-Sterne Hotel. Vier sind es ja auch offiziell. Wir werden mit Getränken, Snacks und einem warmen Handtuch empfangen.

Das erste uns angebotene Zimmer kann dem Anspruch des Hotels - dem Namen nach soll es hier ja  "paradiesisch"  sein - allerdings nicht gerecht werden. Oder es bezog sich darauf, dass im Paradies wohl alle Lebewesen ihre Daseinsberechtigung hatten, inklusive dieser 8 bis 10 cm langen schwarzen Krabbeltiere. Klar sind das alles Gottes Geschöpfe, aber der liebe Gott hat den Tierchen sicher auch mit auf den Weg gegeben, doch bitte nicht in unserer Dusche zu nächtigen.

Liebe Leserin und lieber Leser, wir zeigen euch auch diesmal keine Details, sondern präsentieren lieber ein Bild unseres Duschkopfs, dessen Plastik-Anmutung sicherlich keine vier Sterne wert ist. Zudem ist das ganze auch so defekt, dass wir der Anlage kein Wasser entlocken können. Da der herbeigerufene Haustechniker nach zwei vergeblichen Reparaturversuchen auch nicht weiter weiß, erhalten wir ein neues Zimmer.

 Der Ben-Tanh Market wird uns als Hotspot fürs Abendessen empfohlen, aber wir scheinen wohl etwas spät zu sein, denn jetzt, so gegen 20 Uhr,  herrscht buchstäblich eine aufgeräumte Stimmung. Vielleicht haben wir auch den Hintereingang erwischt - auf jeden Fall wirkt dieser Teil der Markthalle mit seinen gekachelten Wänden und dem Duft von Fisch und Reinigungsmitteln wenig einladend. Buddha sei Dank zeigt uns unser Freund Google noch ein paar weitere Eateries an. Wir landen schliesslich im Soul Restaurant im zweiten Stock und werden landestypisch herzlich empfangen. Ein Touri Laden natürlich, aber da wir sowieso nicht so richtig vietnamesisch aussehen, ist das jetzt mal  egal. In luftiger Höhe können wir bei zwei, drei Tiger Beers und einem Glas passablen Rotweins dem unterhaltsamen Treiben auf Saigons nächtlichen Straßen widmen.

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